E-Bikes sind ein Megatrend. Sie sind bei ihren Fahrern beliebt und leisten ganz ohne staatliche Subvention einen wichtigen Teil für eine dringend notwendige Verkehrswende. Warum? Ganz einfach: Weil sie Spaß machen! Die gesamte Fahrradbranche erlebt eine regelrechte Renaissance durch das E-Bike. Doch hartnäckig halten sich Vorbehalte und falsche Meinungen zum Thema E-Bike – vor allem von denen, die selbst noch nie eines gefahren sind. Wir haben uns daher einmal die 10 gängigsten Vorurteile herausgepickt, um sie zu widerlegen.

E-Biker sind faul!

Nein. Unter`m Strich bewegen sich Ebiker ungefähr dreimal so häufig und mit durchschnittlich doppelter Tourlänge auf dem Rad als konventionelle Radler. Herzfrequenz und Kalorienverbrauch sind nahezu identisch. Belastungsspitzen am Berg oder beim Anfahren werden vom Motor des eBikes abgemildert. Überbelastung von Gelenken und des Herz-Kreislauf-Systems werden vermieden. Der Ebiker kann im sogenannte aeroben Bereich bleiben – welches gut für die Fettverbrennung ist. Und das also über einen längeren Zeitraum. Unter dem Strich strengen sich E-Bike Fahrer damit also eher mehr an.

E-Bikes belasten die Umwelt!

Nun – jedes Transportmittel belastet die Umwelt. So auch das eBike. Aber das konventionelle Fahrrad ebenfalls. Die Zusammenhänge in Sachen Umweltverträglichkeit sind komplex. Kritiker versuchen, die Umweltschädlichkeit des E-Bikes am Akku ausmachen zu können. In der Produktion hat das Fahrrad gegenüber dem E-Bike einen kleinen Vorteil. Dieser ist jedoch geringer als man gemeinhin annimmt. Denn auch das “Bio-Bike” wird in Fernost mit einem hohen Verbrauch an Energie und Resource hergestellt – und dann per Containerschiff um die Welt gefahren. Interessant wird es, wenn man die Betriebsenergie in die Umweltrechnung einbezieht.

Ein eBike ist ein Hybrid Ein E-Bike ist ein Hybrid. Ein Teil seiner zur Fortbewegung benötigten Energie wird aus Strom gewonnen. Der andere Teil wird aus biomechanischer Energie gewonnen. Energielieferant: Die Nahrung. Beim konventionellen Fahrrad wird die notwendige biomechanische Energie zu 100% aus Nahrung gewonnen. Die Produktion von Strom ist umweltverträglicher als die Produktion von Nahrung. Gerade die Fleischproduktion ist ein riesiger Co2 Verursacher. Let man eine gleichartige Nutzung zugrunde, hängt die Frage, welches Bike umweltverträglicher ist, also in allererster Linie vom Ernährungsverhalten des Fahrers ab.

E-Bikes sind nur etwas für Senioren!

Nein. Für ein Pedelec benötigt man kein bestimmtes Alter. Rein rechtlich darf es jeder fahren. Sowohl von jung bis alt. Wobei gerade an den Altersrändern die positiven Effekte des eBikes am stärksten zu tragen kommen: Ältere Personen können wieder unabhängig und selbstbestimmt Mobilität erleben. Das ist ein ungemeiner Gewinn an Freiheit. Kinder können mit ihren Eltern auf Tour gehen. Leistungsunterschiede werden egalisiert. Ein gemeinsames Freizeiterlebnis ohne Frust ist möglich. Doch wo Licht, da auch Schatten. Senioren und Kinder haben haben verminderte Reaktionsfähigkeit, weshalb man generell im Straßenverkehr aufpassen muss. Bei beiden kommt auch manchmal mangelnde Kombinationsfähigkeit für die komplexere Bedienung eines Pedelec hinzu. Daher gilt es gut abzuwägen, ob Kind oder Senior im Stande sind, ein Pedelc sicher zu beherrschen. Eine Pauschalisierung im Sinn von „Ebikes sind gefährlich“ ist jedoch falsch.

E-Bikes sind schwer!

Das stimmt zwar. Denn ein eBike hat wesentlich mehr Teile verbaut. Der Motor erhöht das Gewicht eines Rades um ca 4kg. Der Akku nochmals um ca 3kg. Dazu muss der Rahmen des Rades stabiler ausgeführt werden. Das macht in Summe durchschnittlich 7,5kg Mehrgewicht eines eBikes gegenüber seinem unmotorisierte Pendant. Diese 7,5kg machen sich beim tragen bemerkbar. Aber beim fahren merkt man das kaum: Die Fahrwerksgeometrie entscheidet über Agilität und Handlingeingenschaften eines Rades. Und die modernen, vollgefederten Fahrwerke von Mountainbikes liegen durch das etwas höhere Gewicht tatsächlich etwas ruhiger auf dem Trail.

Vorurteile gegen E-Bikes Ein durchaus willkommener Nebeneffekt des höheren Gewichtes. Trotzdem: Wenn jemand sein eBike in eine Altbauwohnung ohne Aufzug tragen muss, stört das höhere Gewicht. Da hilft es, auf eine andere Fahrzeugkategorie umzuschwenken. Ein faltbares eBike oder ein kompaktes eBike anstatt eines Trekkingbikes macht dann Sinn. Und ein Tipp: Wer den Akku abschnallt und separat in den Keller oder die Wohnung trägt, spart schon mal 3kg. Gewicht. So werden eBikes dann auch am Fahrradträger eines Autos transportiert.

E-Bikes sind unsportlich!

Das Gegenteil ist der Fall. Es gibt kaum ein besseres Sportgerät für gelenk schonendes Kardiotraining. Wer etwas für sein Herz und seinen Kreislauf tun will, ist mit dem Pedelec bestens beidehnt. Der zusätzliche Antrieb nimmt die Belastungsspitzen weg. Herzfrequenz und Kalorienverbrauch entsprechen ungefähr dem eines konventionellen Fahrrades . Die Belastung an den Knien ist dabei aber um ein vielfaches geringer. Damit bleibt ein optimaler Trainingseffekt im sogenannte aeroben Bereich, wo die Fettverbrennung stattfindet. Allerdings sollte eine Trainingseinheit mit dem eBike mindestens 45min lang sein, damit die Fettverbrennung aktiviert wird. Und was das Sportgerät selbst angeht: Die modernen Mittelmotore haben einen Q-Faktor, welcher sich kaum noch von konventionellen Fahrräder unterscheidet. Auch Fahrwerksgeometrie und Ergonomie auf dem Rad ist die gleiche, wie auf einem Fahrrad. So steht einer sportlich orientierten Fahrweise nichts im Weg. Nebeneffekt am Radeln: Beim sportlichen Einsatz werden durch das etwas höhere Gewicht des eBikes bestimmte Muskelgruppen im Oberkörper stärker beansprucht, als beim herkömmlichen Fahrrad.

E-Bikes sind gefährlich!

Das ist eine falsche Interpretation von Unfallzahlen. Die Unfälle von eBikes steigen zwar – aber dies liegt hauptsächlich an der Zunahme an verkauften eBikes. Da ein eBikes sich durchschnittlich dreimal so häufig im Straßenverkehr aufhält und dabei die doppelten Kilometer abspult als ein herkömmlicher Fahrradfahrer, hat er natürlich ein gesteigertes Risiko zu verunglücken. Denn an über 70% der Unfälle tragen andere Verkehrsteilnehmer die Schuld an einem Unfall mit Fahrrad oder eBike. Trotzdem liest man, dass die Unfallfolgen mit eBikes größer sind.

BROMPTON ELECTRICUrsache sind jedoch nicht die eBikes selbst. Mit dem eBike steigt die Duchschnittsgeschwindigket von 12km/h mit dem konventionellen Rad innerstädtisch auf 18km/h. Das ist jedoch nicht die statistische die Ursache, weshalb eBiker ein höheres Verletzungsrisiko und eine höhere Mortalität haben. Sondern die Demographie: eBiker sind älter als konventionelle Radfahrer. Reaktionsfähigkeit und körperliche Widerstandskraft nehmen ab – die Regenartionskraft nimmt ab. Leider sind es jedoch gerade die die Senioren, welche es ablehnen, einen Fahrradhelm zu tragen. Deshalb ist nicht das eBike gefährlicher. Sondern deren Fahrer körperlich gefährdeter. Egal, mit welchem Fortbewegungsmittel sie unterwegs sind.

E-Bikes sind etwas für Kranke!

Es stimmt, dass gehandicapte Fahrer viele Vorteile durch E-Bikes genießen. Doch die Beschränkung darauf wäre falsch. Es ist ein Vorurteil, dass dem eBike aus seiner Anfangszeit immer noch anhängt. Doch durch die Ebikes sind innerstädtisch bis zu 5-8 km Entfernung das schnellste Verkehrsmittel. eBikes verdoppeln den Aktionsradius bzw halbieren die Dauer eines Anstiegs am Berg. eBikes können eine Alternative zu Auto oder zum öffentliche Personennahverkehr sein. Ebikes sind Zugpferde für Familien, die einen Kinderanhänger dran hängen. E-Bikes sind ernsthafte Sportgeräte, die das Uphill zu einer neuen Disziplin machen. eBikes sorgen für Niveauausgleich in leitungsmäßig unterschiedlichen Gruppen. Und eBikes machen Spaß! Jeder, der von einem eBike absteigt, hat das typische „eBike-Lächeln“ im Gesicht. eBikes geben jedem Fahrer – egal welchen Alters, egal welchen Fitnessstandes – den zusätzlichen Extraschub. Dies ist das stärkste Argument für eBikes. Fazit: E-Bikes sind für jeden geeignet. Jeder findet das für ihn passende E-Bike.

E-Bikes kosten viel Geld!

Ein E-Bike kostet Geld. Das ist richtig. Die Frage ist: Was ist >viel<? Darüber kann man trefflich streiten. Es kommt auf die eigene finanzielle Situation und auch auf die Nutzung drauf an. Genauso wie es also teure Fahrräder mit hochwertigen Komponente und günstige Fahrräder Fahrräder mit billigeren Komponenten gibt, gibt es dieses Spektrum auch bei E-Bikes. Fakt ist: Durch die verbauten Komponenten ist ein eBike ca 1.000,- EUR teuer als ein vergleichbares, konventionelles Fahrrad gleicher Kategorie und gleicher Qualität.

E-Bikes kosten viel Geld! Diese ca 1.000,- EUR Mehrkosten gegenüber einem konventionellen Fahrrad erscheinen relativ hoch. Der Nutzen für die eigene Mobilität, des Freizeiterlebnisses und der Gesundheit ist jedoch auch sehr hoch. Man lässt das Auto öfter stehen, erlebt mehr auf seinen Ausfahrten und tut seiner Gesundheit etwas gutes. Die Antwort auf die Frage, ob E-Bikes „zu teuer“ sind“ ist eng damit verknüpft, wie wichtig einem diese Punkte sind. Kleiner Tipp: wenn das eigene Gesparte nicht für ein Neurad reicht, kauft man sich am besten ein gebrauchtes Markenrad oder nutzt E-Bike-Leasing.

E-Bikes kann man nicht selber reparieren!

Doch. Alle mechanische Teile an einem E-Bike sind identisch mit den Bauteilen eines konventionellen Fahrrades. Wenn man bisher abgefahrene Bremsbeläge gewechselt, kaputte Fahrrdschläuche geflickt und verschlissene Ketten getauscht hat, wird dies genau so bei einem E-Bike auch machen können. Und was die elektronischen Komponenten angeht: Diese sind inzwischen ausgereift und zuverlässig. Was nicht heißt, dass nicht kaputt gehen kann. Aber im Fall eines Defektes gibt es geschulte Fachhändler, die einem mit Rat und Tat zu Seite stehen. Eine Vergeblich zu anderen elektronischen Geräten sei erlaubt: Seinen TV repariert auch niemand selbst. Trotzdem ist dies kein Hinderungsgrund für einen Kauf.

E-Bikes sind technisch noch nicht ausgereift!

Wer so argumentiert, verschiebt den Kauf eines E-Bikes immer in weite Ferne. Jedes Jahr gibt es Verbesserungen und Neuerungen. Fakt ist aber: Pedelecs gibt es seit den 90er Jahren. Die etablierten Komponentenhersteller wie BOSCH, BROSE, CONTINENTAL, YAMAHA, PANASONIC und SHIMANO greifen inzwischen auf riesengroßes Know-How zurück.

Vorurteile gegen E-Bikes Kein Markenhersteller baut unausgereifte Produkte. Die Rechtslage ist seit Jahren auch klar und eindeutig. Pedelcs genießen den gleichen rechtliche Status wie Fahrräder. Es gibt also keinen Grund zu zögern. Der richtige Zeitpunkt für den Kauf eines eBikes tatsächlich… genau jetzt! Unsere Kaufberatung zeigt, wie man das richtige Pedelec findet.

Mit diesen Argumenten sollte eine abfällige Bemerkung eines E-Bike Kritikers schnell aus dem Weg geräumt sein. Denn ja – es gibt sie durchaus. Die rückschrittlichen Zeitgenossen, die meinen, dass man sich den Gipfelausblick nur aus eigener Kraft verdient haben. Der E-Biker nennt sie scherzhaft “Bio-Biker“…