E-Scooter erfreuen sich in immer mehr deutschen Städten großer Beliebtheit. Zahlreiche Menschen sehen in den flotten Flitzern jedoch kein echtes Fortbewegungsmittel, sondern eher ein Gefährt zur Belustigung. Anders lässt es sich jedenfalls nicht erklären, dass die Anzahl an betrunkenen Fahrern erschreckend hoch ist.

Betrunken E-Scooter fahren? Für viele Menschen offenbar kein Problem

E-Scooter erfreuen sich vor allem bei jungen Menschen hoher Beliebtheit: Die mobilen Elektroroller lassen sich in vielen Städten an nahezu jeder Ecke finden und befördern Jedermann für einen erschwinglichen Preis von A nach B. Dass man sich auch auf einem E-Roller an bestehende Verkehrsregeln halten muss, spielt hierbei für viele Fahrer keine sonderlich große Rolle – und auch vorheriger Alkoholkonsum kann nur die wenigsten Jugendlichen von einer Fahrt mit einem E-Scooter abhalten. Eine aktuelle Umfrage des Onlineportals ScooterExperten.de brachte nun ein wirklich erschreckendes Ergebnis ans Tageslicht: Rund 36 Prozent aller befragten Personen würden auf einen E-Scooter steigen, obwohl sie zuvor Alkohol getrunken haben, 50 Prozent dieser Personen würden sich dies sogar im stark alkoholisierten Zustand zutrauen.

Männer würden eher betrunken E-Scooter fahren

Wirft man einen genaueren Blick auf die befragten Personen, so stellt man fest, dass überwiegend Männer kein Problem damit hätten, im betrunkenen Zustand auf einem E-Scooter durch die Gegend zu flitzen: Erschreckende 43 Prozent der befragten Männer würden dies tun, davon 59 Prozent sogar noch nach dem Konsum von mehr als einer Maß Bier.

Bei den befragten Frauen würden sich immerhin noch 29 Prozent nach dem Verzehr von Alkohol auf einen E-Scooter schwingen, davon 37 Prozent auch noch nach dem Verzehr von mehr als einer Maß Bier.

Besonders gering ist die Hemmschwelle übrigens bei den jugendlichen Personen und jüngeren Erwachsenen zwischen 18 und 34 Jahren: Hier gaben satte 51 Prozent an, nach dem Verzehr von Alkohol noch auf einen E-Scooter zu steigen, davon 61 Prozent auch noch nach einer Maß Bier oder mehr. Zwar gibt es den berühmten Spruch, dass Menschen im Alter weiser werden, auf viele der befragten 55-Jährigen trifft dies allerdings nicht zu: Hier würden immerhin noch 25 Prozent aller Befragten nach dem Verzehr von Alkohol ein Ründchen mit dem Roller drehen, davon 34 Prozent nach einem Liter Bier und mehr.

Betrunkenen Fahrern drohen empfindliche Strafen

Der Automobilclub Deutschland warnt eingehend davor, sich im betrunkenen Zustand auf einen E-Scooter zu stellen, ist sich jedoch auch der Tatsache bewusst, dass diese Warnung vor allem bei jüngeren Menschen auf taube Ohren stoßen dürfte. Was viele Menschen jedoch nicht wissen oder verdrängen: Der E-Scooter ist keinesfalls ein Spielzeug, sondern ein offiziell zugelassenes Fahrzeug – nicht umsonst besitzt es auch ein Nummernschild. Für Fahrer eines E-Scooters gelten daher dieselben Regelungen, wie für einen Autofahrer: Wer mit einem Promillewert zwischen 0,5 und 1,09 beim Fahren erwischt wird, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss sich somit auf ein saftiges Bußgeld in Höhe von bis zu 500 Euro, einen Monat Fahrverbot und zwei Punkte in Flensburg einstellen. Wird sogar ein Promillewert von über 1,09 gemessen, drohen drei Punkte in Flensburg, eine gehörige Geld- oder sogar Freiheitsstrafe und bis zu fünf Jahre Fahrverbot. Für Fahrer unter 21 Jahren sowie für Fahrer in der Probezeit gilt sogar eine 0-Promille-Grenze: Wer hier betrunken auf einem E-Scooter erwischt wird, muss sich auf eine Geldstrafe in Höhe von 250 Euro und auf einen Punkt in Flensburg einstellen.