Der Focus hat in einer Leserumfrage mit 14.000 Teilnehmern die Vorlieben der Deutschen zum Thema E-Bike eruiert. Es wurden Fragen zum Besitz, zu Kaufabsichten, zur Nutzung, zur Markenbekanntheit und erstmals auch zur Typologisierung der Nutzer gestellt. Die Antworten der großen Umfrage liefern spannende Ergebnisse.
Verbreitung der E-Bikes
Jeder vierte Teilnehmer der Umfrage gab an, bereits ein E-Bike zu besitzen. Da sich jedoch hauptsächlich fahrradaffine Menschen für die Umfrage interessiert haben dürften, ist dies kein Wert, der allgemeine Gültigkeit besitzt. Die Besitzer von E-Bikes gaben zu zwei Drittel an, dass der Spaßfaktor und die Möglichkeit für längere Radrouten die wichtigsten Rollen für die Nutzung der motorunterstützten Räder spielen. Unter den Befragen gaben weitere 46 % an, ein E-Bike in Zukunft kaufen zu wollen. Hier liegt jedoch nicht der Spaß im Vordergrund, sondern die Nutzer wollen in Zukunft auf das Auto verzichten und stattdessen auf das E-Bike umsteigen. Es muss nicht immer das neue Rad sein, wie die Antworten ergeben haben. Circa 25 % ziehen den Kauf eines gebrauchten E-Bikes in Erwägung. Der Umstieg auf ein Rad mit Batterie lassen sich die Käufer zwischen 2.000 EUR und 4.000 EUR kosten, wobei die Marken Pegasus, KTM oder Bulls oben auf den Wunschlisten stehen.
Das Mountainbike erlebt eine Renaissance
Ein Blick auf die Besitzverhältnisse der einzelnen Radtypen macht deutlich, dass sich hier im Laufe des Jahres deutliche Verschiebungen ergeben haben. Das Mountainbike, ein Verkaufsschlager der 80er und 90er, erlebt aktuell als Elektrorad eine wahre Renaissance. Die Verbreitung dieses Radtyps hat in einem Jahr um 10 % zugenommen. Beim City-Bike hingegen läuft aktuell eine gegenteilige Entwicklung. Hier nahm die Verbreitung um 10 % ab. Am beliebtesten ist weiterhin das Trekkingrad. 38 % der Teilnehmer der Umfrage besitzen diesen Radtyp und weitere 36 % planen, eines zu kaufen.
Beratung im Fokus
Interessenten von E-Bikes legen trotz Wandel im Käuferverhalten noch immer Wert auf die persönliche Beratung im Fachhandel. 80 % der Befragten gaben an, dass Sie einen Kauf beim Fachhandel vor Ort durchführen wollen. Die Beratung, eine mögliche Probefahrt und das gute Verhältnis vom Preis zur Leistung spielen eine gewichtige Rolle. Die Website des Fachhandels und des Fahrradherstellers interessieren die Kaufwilligen dabei nicht. Viele Käufer lassen in Ihre Entscheidungen Testberichte einfließen. 79 % vertrauen hierauf.
Aufteilung der Nutzergruppen
Durch Alter und Nutzungsverhalten konnte der Focus gemeinsam mit Media Market Insights erstmals eine Typologisierung der Nutzer von E-Bikes vornehmen. Es wurde festgestellt, dass vier Nutzertypen existieren: Tourenfahrer, Urbanauten, Pragmatiker und Sportler. Tourenfahrer beispielsweise sind mit einem Schnitt von 57 Jahren deutlich älter. Sie nutzen das Rad mit Motorenunterstützung für längere Radtouren und wollen dadurch körperlich fit bleiben. Aus diesem Grund nutzt diese Gruppe größtenteils Touren- und Trekking-E-Bikes. Die Qualität und der Komfort der Räder stehen bei ihnen ganz hoch im Kurs. Eine gegenteilige Gruppe sind die Sportler. Diese sind mit durchschnittlich 49 Jahren die jüngsten Nutzer. Bei den Sportlern stehen Spaß und Fitness im Vordergrund. Häufig ist hier das Mountainbike das Modell der Wahl. Diese Gruppe sieht das Design und die Marke als wichtig an. Die Kosten des E-Bikes für Sportler dürfen 4.000 EUR überschreiten und die Nutzer kaufen durchaus online ein.