Ohne Smartphone geht heute fast nichts mehr – auch nicht auf dem Fahrrad. Health Tracking, Fitness-Apps und Navigations-Anwendungen erleichtern den Alltag mit E-Bike enorm. Aber da gibt es noch mehr: Apps können von der Speicherung der GPS-Daten einer für gut befundenen Tour über die Planung des eigenen Bike-Ports bis hin zum sicheren Abschließen des Rads alles. Neugierig geworden? Weiterlesen!
Viele kleine Lösungen für viele kleine Probleme
Die eine App, die alle für das E-Bike wichtigen Punkte anspricht, fehlt noch. Bislang hat es noch kein Entwickler geschafft, alle interessanten Funktionen in eine App zu packen. Eine Allroundnutzung inklusive
- der Anzeige der verbleibenden Reichweite
- der Mobilitätsdatenanalys
- der Navigation
- der Fitnessdaten
- der Antriebseinstellung
- der Batteriewartung
- einer Wegahrsperre
- Verkehrssicherheits-Informationen
- Lichtsteuerung
… wäre hilfreich. Bislang kommen die meisten dieser Funktionen noch einzeln in eigenen Apps daher, so dass das Smartphone ausgiebig genutzt wird. Es ist etwas lästig, unterwegs von einer App zur nächsten zu springen – aber es geht. Die unserer Meinung nach sinnvollsten Apps stellen wir hier vor. Um die passende Smartphone-Halterung für das Bike muss man sich übrigens auch kümmern: Eine Lenkertasche mit entsprechende Fach (in der Regel mit Touch-Funktion, die wasserdichte Folie behindert die Bedienung nicht) ist eine Möglichkeit, eine andere ist die Halterung Finn von Bike Citizens. Die ist besonders sinnvoll, denn sie besteht nur aus einem Stück Silikon, das um den Lenker gelegt wird. Damit passt jedes Smartphone an jeden Lenker und wird unterwegs sicher an Ort und Stelle gehalten.
App 1: Navigieren, Trainieren, Austauschen, Spaß haben (Komoot)
Die App Komoot ist den meisten ein Begriff, die regelmäßig in der Natur unterwegs sind. Singletrails, Bergwege oder doch glatter Asphalt: Hier geht alles. Für alle und für jede Form der Fortbewegung. Auch für E-Bikes gibt es die passenden Strecken. Mountainbike oder Trekking, Radreise oder City-Tour: Nutzer von Komoot können sich gegenseitig Touren empfehlen. Vom Schwierigkeitsgrad über Steigungen bis hin zur Beschaffenheit der Wege kann alles eingestellt werden. Als Navigationssystem eignet sich die App hervorragend, aber eben auch, um Durchschnittsgeschwindigkeiten zu errechnen, die zurückgelegten Kilometer festzuhalten und die Tour für später zu speichern. Damit ist dann sogar gezieltes Training möglich.
App 2: Bike-Port planen (WSM AR)
Das Rad macht nur Spaß, wenn es richtig gut gepflegt wird. Und dafür braucht es einen Stellplatz. Die individuelle Fahrradabstellanlage, wettergeschützt und idealerweise mit Stromversorgung, plant die App WSM AR vom Stadtmöblierer WSM. Augmented Reality macht es möglich: Die 3D-Darstellung des Abstellplatzes wird direkt in die Stadtansicht projiziert.
App 3: E-Bike sicher abgesperrt (770A SmartX von Abus)
Ein normales Fahrradschloss kann jeder knacken. Bügelschlösser, Kettenschlösser, Spiralschlösser – das ist alles nur eine Frage des richtigen Werkzeugs. Im Zweifelsfall wird das Rad einfach weggetragen und das Schloss in der heimischen Garage aufgebrochen. Abus hilft vorbeugen: Das 770A SmartX ist mit knapp 200 Euro zwar recht kostenintensiv, ist aber erstens mit App Schloss und Schlüssel, zweitens Parkplatzanzeiger und drittens Ladestandsanzeige für das Schloss. Die beiden Teile kommunizieren per Bluetooth. Ebenfalls nett: Kommt es tatsächlich zu einem Diebstahlversuch, jault das Schloss einen Alarm von 100 Dezibel in die Landschaft. Sicherer geht es nicht.
App 4: Im Notfall gut versorgt (eConnect von Haibike)
Der Schweinfurter Hersteller von E-Bikes Haibike hat sich einen Rundum-Schutz für die motorisierten Radfahrer/-innen ausgedacht. Routen-Aufzeichnung und Antriebsinformationen gehören genauso dazu wie eine Überwachungsfunktion und die Live-Ortung des Rads. Tracking ist möglich, und bei Stürzen wird automatisch ein Hilferuf an vorher programmierte Kontakte abgesetzt. Die Kontakte werden über Unfallzeitpunkt und -ort informiert. Wer will, speichert die Routen samt Details und macht sie im Webportal sichtbar.
Speziell für E-Bikes? Wenig.
Die E-Bike Hersteller entwickeln selbstverständlich eigene Apps, die Daten über die aktuelle Fahrt, den Ladestand des Akkus und die Restreichweite wiedergeben. Zurückgelegte Kilometer und Trittfrequenz werden genauso angezeigt wie die Geschwindigkeit. Diese Apps machen das Smartphone zum Bordcomputer. Das alleine reicht aber den meisten Menschen nicht aus. Navigation ist nicht enthalten, dafür wird schon wieder eine eigene App benötigt.
App 5: E-Bike Ladestation finden von fahrrad.de
Wichtig für Menschen, die mit Elektromotor unterwegs sind: Wo kann getankt werden? Die App “E-Bike Ladestation finden” von fahrrad.de enthält das gesamte Netz an E-Bike Tankstellen.
Die kostenlose App für Android und Apple zeigt die jeweils in der Nähe gelegenen Ladestationen an, übernimmt aber nicht die Navigation zur Station.
App 6: Cobi von Bosch
Bosch ist aus dem Segment E-Bike Motoren nicht mehr wegzudenken. Mit dem COBI.Bike System hat der Hersteller ein Produkt geschaffen, das perfekt mit den Bosch E-Bike Komponenten zusammenspielt.
App 7: eBike Connect von Bosch
Als Schnittstelle zwischen Smartphone und dem Betriebssystem des E-Bikes dient die App eBike Connect für Nyon von Bosch. Sie ist speziell für die Pedelecs mit Nyon-Technologie entwickelt worden. Diese Pedelecs haben eine eigene Bedieneinheit. Die wird mit dem Smartphone vernetzt. Dann kann die App Einstellungen verändern, die Routen auf die Navigation von Nyon übertragen und Daten zur Fahrt einsehen, aber auch das System aktualisieren.
Das ist noch nicht alles …
Es gibt selbstverständlich auch noch zahlreiche weitere Apps, die mehr oder weniger nützlich sind. Allein auf den Gebieten der Navigation und des Fitness-Treckings ist das Angebot extrem unübersichtlich und reichhaltig. In vielen Fällen leisten die Apps schlicht das Gleiche, unterscheiden sich aber in der Bedienung. Und welche Art von Bedienung man bevorzugt, ist dann schon wieder eine Frage der persönlichen Vorlieben. Nicht alle schneiden bei Tests in Sachen Usability und UX gut ab, aber auch das ist letztendlich eine Frage der Gewohnheit. es gibt übrigens auch eine App, die wie eine herkömmliche Karte funktioniert: Der ADFC hat sie herausgegeben, und sie deckt die Radwege der meisten Regionen in Deutschland ab. Die App navigiert nicht, kann aber zur Routenplanung genutzt werden wie eine herkömmliche Karte auf Papier. Das ist eine willkommene Abwechslung zu Navigations- und GPS-Systemen …