Markus Greber gilt als einer der besten Mountainbike-Fotografen der Welt. Er hat feine Antennen für “das besondere Motiv” und ist im richtigen Moment am Auslöser. Seine Leidenschaft Mountainbiking und Fotografieren kombiniert er mit dem E-MTB. Wir interviewten Markus Greber zur Präsentation seines neues E-MTB Kalenders 2020. Er bedankt sich bei allen unseren Lesern mit einem vorgezogenen Weihnachtsgeschenk in Form eines 15% Rabattcode!

Markus Greber Sympathisch ist er, der Markus Greber. Die Lachfalten um die Augen lassen den 51 jährigen verschmitzt wirken. Vielleicht war es dieser Lausbub in ihm, der ihn mit 39 beruflich nochmal etwas ganz neues ausprobieren ließ. Der Autodidakt gab seiner Leidenschaft – dem Fotografieren – nach und lichtet seitdem Mountainbiker in ihrem natürlichen Habitat ab. Zuvor arbeitete er 16 Jahre lang als Journalist. Er leitete u.a. das Test- und Technik-Ressort einer bekannten Mountainbike-Fachzeitschrift. Er kannte sich also mit Mountainbikes und der Szene aus.

Heute arbeitet Markus Greber als freier Fotograf rund um die Welt, vornehmlich für die Bike-Industrie. Seine Handschrift ist typisch und seine Bilder finden sich in internationalen Sportmagazinen und Katalogen. Authentisch, dynamisch und präsent kann man seine Arbeiten nennen. Für das E-Mountainbike entwickelte er eine eigene Bildsprache, die sich gegenüber der Inszenierung von herkömmlichen Mountainbikes deutlich unterscheidet.

Markus Greber E-Mountainbike Kalender 2020
Arbeiten, wo andere Urlaub machen: Markus Greber bleibt trotzdem fokussiert. Foto: Moritz Ablinger, Rider: Sabine Greber, Patricia Roth

Markus Greber hat geschafft, wovon viele träumen: das Hobby zum Beruf zu machen. Und davon auch zu leben. Wir haben mit ihm darüber gesprochen, wie er Fotograf wurde, welche besondere Rolle das E-Mountainbike dabei einnimmt und was das “perfekte Bild” für ihn ausmacht. Und natürlich über seinen neuen E-MTB Kalender.

E-MTB Kalender
Raus aus der Komfortzone: für das perfekte Foto muss man auch schonmal schwindelfrei sein. Foto: Thomas Dietze, Rider: Julia Hoffmann
Grüß dich Markus! Man kennt dich als einen der besten Bike-Fotografen der Welt. Manche sagen sogar: der beste. Eines Deiner Bilder ist nun sogar auf dem Titel des National Geografic. Wie bist du eigentlich dazu gekommen, Mountainbikes zu fotografieren? Du bist nämlich gar kein gelernter Fotograf, wenn ich richtig informiert bin, oder?
Danke für die Blumen, das geht natürlich runter wie Butter. Ja stimmt, ich bin kein gelernter Fotograf. Das kam erst relativ spät, dafür aber umso intensiver. Ich war lange Zeit bei einem Mountainbike Magazin als Redakteur angestellt. Dort habe ich bis 2007 das Test und Technik Ressort geleitet. Ein Teil des Jobs waren natürlich Fotoproduktionen für die Testgeschichten, bei denen ich vor der Kamera mit Fotografen zusammengearbeitet habe. Da kriegt man mit der Zeit mit, wie man auf dem Bike sitzen muß, so daß es auf dem Foto gut aussieht. In dieser Zeit merkte ich auch, daß ich ein Gespür hatte für Perspektiven. Also habe ich mir eine kleine Digitalkamera gekauft und selber angefangen zu knipsen. Danach saß ich nächtelang am Computer, habe mir Photoshop beigebracht und an den Bildern geschraubt.

Ein Schlüsselerlebnis war dann der Red Bull „Ride to the Lake” in Meersburg am Bodensee. Das war der erste Mountainbike Slopestyle Contest in Europa. Wir waren damals dort um unser neues Freeride-Magazin zu repräsentieren. Aus Spaß stellte ich mich mit meiner Kamera an ganz nah an eine Hauswand und erwischte den Amerikaner Kyle Strait bei einem Megajump in der Häuserschlucht genau im richtigen Moment. Das Foto wurde in der nächsten Ausgabe der „Freeride” gedruckt. Kurz nach dem Erscheinen des Heftes bekam ich eine E-Mail von Oakley. Sie wollten mir das Bild abkaufen für ein internationales Poster. Ab dem Moment war mir klar, daß ich Fotograf werden will. Ein gutes Jahr später kündigte ich den Job in der Redaktion und machte mich selbstständig. Die Entscheidung habe ich bis heute nicht bereut.

Mountainbike Slopestyle Contest in Europa
Auf die Spitze getrieben: der eigene Qualitätsanspruch treibt Markus Greber an. Foto: Sabine Greber, Rider: Leo Weyhe
Spannend! Und wann oder wie hat Dich das E-Mountainbike in seinen Bann gezogen?

Für meine Fotojobs war das E-MTB natürlich ein Revolution. Plötzlich war es möglich, mit dem ganze Equipment auf dem Buckel schneller am Berg zu sein wie die schnellsten Profi-Mountainbiker. Schnell mal 1000 Höhenmeter, um pünktlich zum Sonnenaufgang an der Location zu sein – ich glaube es ist nicht übertrieben zu sagen, daß das E-MTB meine Bilder auf ein neues Level gehoben haben. Aber auch als Mountainbiker hat mich die E-Unterstützung schnell fasziniert. Plötzlich machte es Sinn, sich an technischen Trails bergauf zu spielen. Ich stellte fest, daß diese neue Art, bergauf zu fahren, genauso anstrengend sein konnte wie ohne Motor – aber um ein Vielfaches mehr Spaß machte. Der Spaß, Trails zu fahren war für mich schon immer die Hauptmotivation am Mountainbiken. Und mit dem E-MTB kann ich doppelt so viel Trails fahren.

E-Mountainbikes fotografieren ist bezahlter Urlaub
Von wegen das süße Leben als Fotograf genießen: die Wahrheit sieht oft etwas steiniger und beschwerlicher aus. Foto: Sabine Greber
Viele denken: an eine schöne Destination fahren, dort die Trails absurfen und ein paar E-Mountainbikes fotografieren ist bezahlter Urlaub. Schildere uns doch mal, wie ein typisches Shooting aussieht.

Haha, da ist schon was dran. Natürlich macht es Spaß, immer an den schönsten Plätzen zu sein und viel auf dem Bike zu sitzen. Harte Arbeit ist es trotzdem und viele schätzen das auch falsch ein. Der Druck, den man sich vor allem selber aufbaut, immer Top Leistung zu bringen, kann schon ans Eingemachte gehen. Unwägbarkeiten wie das Wetter, Verfügbarkeit der Models und Termindruck können einem schon ganz schön zusetzen. Außerdem man muß auch körperlich fit sein. Der Rucksack wiegt manchmal bis zu 20 Kilo, und den schleppt man den ganzen Tag mit sich rum. In der Saison fängt der Tag oft um vier Uhr früh an und endet spät nachts, wenn die letzten Bilder runtergeladen sind und alle Akkus an der Ladestation hängen. Viele Kollegen sind Einzelgänger, weil in diesem Job für Familie kaum Platz bleibt. Ich habe das Glück, eine Frau zu haben, die meist mit mir unterwegs ist und mir Dinge abnimmt.

T3 Allrad-Bulli
Begleiten Markus rund um die Welt: Ehefrau Sabine und der kultige T3 Allrad-Bulli. Driver: Sabine Greber
Was macht für dich eigentlich das perfekte Mountainbike-Foto aus?

Das Wichtigste ist die Wirkung auf den Betrachter. Wenn ich ein Foto anschaue und sofort Lust kriege, genau dort zu sein, genau so zu fahren und sich Emotionen entwickeln, dann ist es schonmal ein gutes Foto. Und dann kommt natürlich der Anspruch an die Qualität dazu. Schärfe, Auflösung, Bildaufbau – da bin ich gegenüber mir selbst so richtlig pedantisch. Ein Bild muß auch ohne Pfuscherei bei Schärfe, Kontrasten und Farbigkeit wirken. Ein Bild, das nicht hundertprozent scharf ist, fliegt bei mir durchs Raster. Handybilder mit modernen Bildbearbeitungsprogramme für Social Media zu pimpen, die dann auf dem iPad gut aussehen, kann jeder. Und genau das macht es in der heutigen Zeit schwer, sich als Fotograf zu profilieren.

Cross-Country ebike
Das perfekte Bild braucht drei Zutaten: Location, Rider und Fotograf. Ach ja. Und ein E-MTB. Rider: Stefan Schlie
Verstehe. Und was ist das Besondere daran, ein E-MTB wirkungsvoll in Szene zu setzen?

Was macht die Faszination beim E-MTB aus und was ist der große Unterschied zum klassischen Bike? Ganz klar: Die Dynamik bergauf! Kein Profibiker, und sei er noch so fit, schafft es, in kniffligen, steilen Bergauf-Situationen so dynamisch und ästhetisch auszusehen wie ein guter E-MTBler. Denn es zählt nicht alleine die Power in den Beinen. Ein Top-Cross-Country-Pilot tritt auch kurzzeitig 500 Watt. Der Antrieb setzt den unrhythmischen Pedalinput in gleichmäßigen Vortrieb um. Das sorgt für eine unvergleichbare Traktion. Ich versuche, diese Dynamik und den Spaß bergauf auf meinen E-MTB-Bildern rüber zu bringen.

 

E-MTB-Bilder
Das E-MTB ist wie Ovomaltine: Du kannst es nicht besser – aber länger. Rider: Andy Wittmann
Das gelingt Dir sehr eindrucksvoll! Welches Equipment benutzt du dazu?

Momentan benutze ich eine EOS 1DX Mk 2 von Canon und sechs EF-Objektive. Wenn ich blitze, was immer weniger vorkommt, dann mache ich das mit zwei Blitzanlagen von Profoto.

Equipment EOS 1DX Mk 2
Ich packe meinen Rucksack und nehme mit: eine Kamera, sechs Objektive, viele Akkus, einen Ersatzschlauch und eine Tube Sonnencreme…
Ok, das klingt überschaubar. Welche Tipps möchtest du dem ambitionierten Hobbyfotografen mit auf den Weg geben?

Das wichtigste für ein gutes Bikefoto ist das Model. Und an dieser Stelle bedanke ich mich bei den unzähligen Top-Fahrern, mit denen ich arbeiten durfte. Entscheidend ist dabei nicht, wer der schnellste ist, sondern wer sich in der Millisekunde, in der das Foto entsteht, am besten in Szene setzt. Eine gute Kurventechnik hilft dabei enorm. Denn Kurven sehen dynamischer aus als Geradeaus-Fahrten. Auch die Kommunikation zwischen Model und Fotografen ist enorm wichtig. Und die Ausdauer. Denn selten gelingt ein Shot aufs erste Mal. Und die größte Lüge eine Action-Fotografen lautet „noch ein letztes Mal”.

Bikefoto
Immer schön bei Laune halten: Das wichtigste am Set sind immer die Models. Hier: Elli Pirelli, die schnellste Kuh Tirols.
Haha… a propos “noch einmal”: Dein neuer E-MTB Kalender 2020 ist gerade erschienen – mit vielen packenden Motiven. Gibt es eine kuriose Geschichte zu einem der Bilder zu erzählen?

Dazu erzähle ich gerne die Geschichte des Titelbildes. Denn es ist ist das was man in Fotografenkreisen einen „Moneyshot” nennt. Wir waren in den Dolomiten unterwegs um eine Anzeigenkampagne für meinen Kunden Canyon-Bikes zu schießen. Kleine Biker in großartiger Landschaft, so die Anforderung. Ein Local aus Canazei erzählte uns, er kenne da eine spektakuläre Location. Aber um die zu erreichen, müsse man aber zwei Stunden hochstrampeln und dann eine weitere Stunde, teilweise seilgesichert klettern. Wir zögerten nicht, nahmen wir die Strapazen auf uns und erreichten schließlich diese spektakuläre Stelle. So wurde dieser Drohnenshot letztes Jahr das Key Visual für Canyons neues „Neuron On”-E-MTB:

Markus Gerber adelte den National Geografie zu einem E-Bike Magazin
Höchste Ehre: Mit einem Titelmotiv von Markus Greber wurde der National Geografic endlich zu einem “E-Bike Magazin” geadelt. Rider: Hans Rey, Stefan Schlie

Einige Zeit nachdem die Anzeige gelauncht war, bekam ich eine Email von Evoc, mit denen ich für die Entwicklung der Fotorucksäcke eng zusammenarbeite. Ich möge mich doch bitte bei National Geographic melden, die mich vergeblich versuchen zu erreichen. Und tatsächlich fand ich die Bildanfrage der Amerikaner in meinem Spam-Ordner. Sie wären so begeistert von diesem Bild und würden es gerne als Covershot drucken. Um ein Haar hätte ich diese Chance verpaßt. Ein Cover bei National Geographic ist eine Art Ritterschlag für jeden Outdoor-Fotografen.

Cover Natiional Geographic
Biker, die auf Steine starren: dieses und andere Motive im neuen E-Mountainbike Kalender 2020. Rider: Helene Fruhwirth, Andy Wittmann

Gratulation dazu! Eine letze Frage: wo gibt es Deinen tollen neuen Kalender zu kaufen?

Den Kalender bekommt man über Amazon. Die Leser der EBIKE-ZONE erhalten 15% Rabatt mit dem Gutscheincode EBKZNE15. Ich wünsche allen schöne Weihnachten, einen guten Rutsch und viel Spaß mit euren Bikes in 2020.

Markus, ich danke Dir für das Interview! 

E-Mountainbike Kalender 2020:

Die neuen E-Mountainbikes zeigen den Hobbysportlern ganz neue Möglichkeiten – geschenkt bekommt man in den Bergen aber trotzdem nichts. Mountainbike-Fotograf und Bike-Journalist Markus Greber inspiriert in seinem E-Mountainbike-Kalender mit atemberaubenden Bildern rund ums E-MTB.

Tolle Locations:

Spektakuläre Bilder aus den Dolomiten, Grindelwald oder La Palma zeigen eindrücklich, wie schön Mountainbiken mit E-Antrieb sein kann. Auch Nicht-Biker lassen sich von den tollen Landschaftsbildern begeistern!

Spannende Zusatzinformationen:

Zu jedem Bild verrät Markus Greber auf der Rückseite spannende Details rund um das Motiv und die Gegend – hier ist Mountainbike-Insiderwissen garantiert!

Hohe Qualität im Maxiformat:

Der Wandkalender im großen DIN A2 Panorama-Format (59,4×42,0 cm) ist auf hochwertigem Bilderdruck-Papier “made in Germany” gedruckt und hat eine stabile 1,2 mm dicke Rückwand. Brilliante Farben und eine angenehme Haptik machen den Wandkalender zu einem besonderen Hingucker.

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