Der E-Scooter, oder auch Elektro-Tretroller, ist als Kleinstelektrofahrzeug überall Tagesgespräch. Prinzipiell ist ein E-Scooter aufgebaut wie ein Tretroller: Zwei Räder, Trittbrett und Lenkstange. Der Elektroantrieb kann dabei unterstützend die eigene Trittkraft verstärken, oder der glückliche Rollerbesitzer stellt sich auf das Brett und überlässt den Antrieb vollkommen der Elektronik. Für den Sport zwischendurch kann der Roller natürlich auch wie ein herkömmlicher Tretroller ohne Antrieb genutzt werden.
Wer sich für die nachhaltige Anschaffung der Mobilitäts-Innovation entschieden hat, steht nun vor der Qual der Wahl: Es gibt zahlreiche Anbieter und jeder möchte der Beste sein. Vor dem Kauf sollte man daher einige Kriterien beachten, um bei der Auswahl das optimale Modell für die eigenen Bedürfnisse zu finden.
Die wichtigsten Fragen vor dem Kauf:
- Was erwarte ich von dem E-Scooter? Will ich ihn als sinnvolle Ergänzung meiner täglichen Mobilität, als Ersatz für mein Auto oder einfach zum Spaß?
- Welche Nutzung ist vorgesehen? Falls der E-Scooter zum Beispiel häufig in öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Kofferraum transportiert werden soll, empfiehlt sich die Anschaffung eines klappbaren Modells.
- Welche Vorschriften für die Nutzung von E-Scootern gelten dort, wo ich fahren möchte? Laut Verordnung von 2019 dürfen E-Scooter, die eine Allgemeine- oder eine Einzelbetriebserlaubnis haben, maximal 20 km/h fahren. Wenn aber auf einem Fabrikgelände nur 10 km/h erlaubt sind, oder das Fahren untersagt ist, dann lohnt sich die Anschaffung nicht, wenn man nur innerhalb des Geländes fahren möchte.
- Wie hoch ist mein Budget?
Verarbeitung des E-Scooters
Wenn der E-Scooter mehr als nur ein spaßiger Zeitvertreib sein soll, dann ist es sinnvoll, in hochwertige und langlebige Qualität zu investieren. Dazu gehört eine Verarbeitung von Aluminium oder Carbon, um die Stabilität zu gewährleisten. Außerdem sollte der Roller den Sicherheitsstandards entsprechen: Er sollte über zwei unabhängig voneinander auslösbare Bremsen verfügen, außerdem eine Beleuchtungsvorrichtung und eine Klingel haben.
Der Akku – das Herz des E-Scooters
Die E-Scooter, die eine hohe Wattleistung von bis zu 1000 Watt erreichen, haben in der Regel einen sehr leistungsfähigen Lithium-Ionen-Akku. Der Vorteil dieser Akkus ist, dass sie auch sehr viel leichter sind als herkömmliche Batterien.
Die Ladegeschwindigkeit ist für viele Nutzer ebenfalls ein wichtiges Kriterium: Schnell ist zwar praktisch, aber dafür leidet meistens die Laufleistung. Wer bereits weiß, dass er seinen E-Scooter über Nacht laden kann, kann hier auf einen leistungsfähigeren Akku mit längerer Ladezeit zurückgreifen. Die Ladezeiten variieren zwischen 2 und 8 Stunden.
Ein Akku, der nach dem Rekuperationsprinzip die Energie aus der Bewegung des Bremsvorgangs in Elektroenergie umwandelt, ist zwar nur bei hochpreisigen Modellen zu finden, stellt aber eine sinnvolle und umweltschonende Investition dar.
Die Bereifung – mit dem E-Scooter über Stock und Stein
Wer seinen Roller vor allem auf asphaltierten Strecken nutzen möchte, kann Vollgummireifen nutzen, dann jedoch sollte der Scooter eine Federung verbaut haben, sonst wird es ungemütlich. Elastischer und auch schneller sind luftgefüllte Reifen, die mit unebenen Flächen ebenfalls besser zurechtkommen. Der einzige Nachteil ist dann das regelmäßige Aufpumpen.
Der Lenker und das Trittbrett
Eine der beiden Bremsen sollte eine Handhebel-Bremse an der Lenkstange sein. Man sollte vor dem Kauf sicherstellen, dass die Griffe rutschfest sind und die Höhe der Lenkstange auf Körpergröße angepasst werden kann – sonst drohen Rückenschäden, Stabilitätsverlust und hübsch sieht es auch nicht aus, wenn man krumm auf dem Trittbrett steht.
Ein Trittbrett muss unbedingt rutschsicher sein und eine entsprechende Gummierung aufweisen! Auch kurze Regenschauer dürfen hier nicht die Sicherheit gefährden. Wichtig ist auch, wie breit die Trittfläche ist – je nach Körper, bzw.-Schuhgröße sollte man einen bequemen Stand haben. Wer seinen E-Scooter auch zum Transport von Rucksäcken oder ähnlichem nutzen will, sollte ebenfalls die Breite des Trittbrettes genau in Augenschein nehmen.
Gewicht von Mensch und Maschine
Der E-Scooter selbst ist meistens zwischen 9 und 19 Kilo schwer. Wer im vierten Stock wohnt und keinen Fahrstuhl hat, den Roller aber auch nicht im Hauseingang stehen lassen möchte, sollte in eine leichte Version investieren, auch, wenn man vorhat, den E-Scooter oft in den öffentlichen Verkehrsmitteln mitzuführen.
Ein anderer Aspekt ist die zulässige Traglast. Viele E-Scooter-Hersteller geben eine maximale Traglast von 85kg an – was für viele Erwachsene ausreichend ist. Doch es sollte nicht vergessen werden, dass man eventuell einen Rucksack, eine Tasche oder zumindest eine Wasserflasche dabei hat – die müssen mitberechnet werden!
Lademöglichkeiten zuhause und unterwegs
Die wenigsten Modelle für Erwachsene verfügen über herausnehmbare Akkus. Abnehmbare Akkus sind zum Laden natürlich praktischer, weil sie einfach mit ins Haus oder in die Wohnung genommen werden können. Zum Laden reicht eine Haushaltssteckdose. Die meisten Roller müssen jedoch in einem Stück angeschlossen werden, es empfiehlt sich also, vor dem Kauf zu prüfen, ob an dem späteren geplanten Standort daheim überhaupt eine Steckdose vorhanden ist! Viele Keller oder Garagen haben zwar Licht, aber keinen weitere Stromanschluss.
Mit diesen Überlegungen ist es möglich, die große Auswahl an Produkten auf die passenden Modelle einzuschränken. Am besten erstellt man eine Prioritätenliste für sich selbst und verschafft sich einen Überblick, welche E-Scooter in Frage kommen. Mit der richtigen Ausrüstung (ein Helm kann gute Dienste leisten) steht dann der Anschaffung eines eigenen nachhaltig rollenden Asphaltglücks nichts mehr im Wege.