Gemäß dem Motto „es gibt keine dummen Fragen“, geben wir hier Antworten, die dem Einsteiger bei seiner Entscheidung, ein E-Bike zu kaufen, weiterhelfen. Wir haben dazu die typischen und meist gestellten Fragen unserer Leser gesammelt. Wer möchte, kann sein E-Bike-Wissen testen und bestimmt noch etwas dazulernen.

Teil 2 unserer Einsteiger-Serie: Wie weit kommt man mit einer Akku-Ladung?

Ein eindeutige Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Generell hängt die mögliche Reichweite von der Kapazität des Akkus ab, angegeben in Wattstunden. Je höher die Kapazität, desto größer die Reichweite. Die modernen Lithium-Ionen-Akkus eines eBikes verfügen üblicherweise über 400 bis 625 Wh. Die Herstellerangaben variieren von 60 km bis 180 km und bieten den schlechtesten Anhaltspunkt.

Die Reichweite ist von vielen Faktoren abhängig

Wie weit man damit tatsächlich kommt, hängt von zu vielen Faktoren ab, wie z.B. gewählte Unterstützungsstufe, Geländeprofil, Fahrbahnbeschaffenheit, Reifendruck, Fahrergewicht, Eigenleistung des Fahrers, Trittfrequenz, Geschwindigkeit, etc. Auch Testfahrten können nur Tendenzen zeigen – denn auch sie liefern keine reproduzierbaren Aussagen, da das Fahrprofil von Fahrer zu Fahrer stark variieren kann.

Die Reichweite berechnen

Eine gute Hilfe in Sachen Reichweitenberechnung bietet der Reichweitenassistent der Firma BOSCH. Er berücksichtigt alle individuellen Faktoren bei der Berechnung der theoretisch möglichen Reichweite. HIER Reichweite berechnen.

Die Ergebnisse des BOSCH Reichweiten-Assistenten sind jedoch nur begrenzt auf andere Systeme übertragbar. Um also die Frage ganz konkret zu beantworten, leiht man sich am besten nacheinander verschiedene Systeme und fährt sie dort, wo man typischerweise fahren möchte.

Sinkende Reichweite im Winter

Im Winter nimmt die Reichweite grundsätzlich etwas ab, was auch die meisten E-Bikes spüren. Diese Verringerung der Reichweite hat jedoch nur begrenzt etwas mit dem Akku selbst zu tun. Es sind vor allem die höheren Fahrwiderstände (höherer Rollwiderstand, höherer Reibwiderstand, höherer Luftwiderstand) im Winter, welche die Reichweite um bis zu 20 Prozent sinken lassen. Und ja: auch der Mensch gibt bei Kälte weniger Leistung ab. Das muss der Motor im Winter alles kompensieren – zum Lasten der Reichweite.

Wie man die Reichweite erhöht

Die Reichweite kann man durch ein paar einfache Tricks aber auch erhöhen: wer eine geringere Unterstützungsstufe wählt und mehr Eigenleistung ein das Gesamtsystem Pedelec tritt, wird mit einer größeren Reichweite belohnt. Und auch der alte Spruch: “wer gute ölt, der gute fährt”, gilt auch fürs Ebike. Gut gepflegte und geölte mechanische Komponenten im Antriebsstrang vermindern die Reibverluste. Der richtige Luftdruck senkt den Rollwiderstand der Reifen. Wobei “richtig” nicht immer mit “hoch”  gleichzusetzen ist.

Zweitakku als Reichweite-Verlängerer

Vor allem breite Ballonreifen rollen mit nur moderatem Luftdruck von ca. 2,5 bar auf unbefestigten Radwegen nicht nur komfortabler – sondern auch leichter! Und last but not least kann man auch durch engere Kleidung den Luftwiderstand senken. Diese Maßnahmen bringen alle zusammen ca. 10% mehr Reichweite. Wer die Reichweite seines E-Bikes stärker erhöhen möchte, der legt sich am besten einen Zweitakku zu. Für nur 3% Mehrgewicht des Gesamtsystems “Pedelec und Fahrer” (85 kg Fahrer plus 25 kg E-Bike) kann man die Reichweite um 100% steigern. Ein verlockender Deal.

Der ganz andere – sehr subjektive Reichweitentest

Und wir haben das Thema Reichweite auch nochmal ganz anders beleuchtet. Mit einem total subjektiven Reichweitentest im Karwendel lassen wir auf gleicher Strecke vom gleichen Fahrer drei ganz unterschiedliche Bikes und Antriebssysteme gegeneinander laufen: Bosch vs Shimano vs Fazua.

Haben wir damit die Frage ausreichend beantwortet? Schreib es uns. Und schlage andere Themen vor, die wir für Dich und andere Leser klären sollten. Einfach Mail an: Info@ebike-zone.de, Stichwort: “Ebike-Zone erklärt…”

Herzliche Grüße,
Marc Burger