Die Frühjahrsklassiker sind das Herz und die Seele der ersten Monate der Profi-Radsportsaison.
Während die Grand Tours die Langversion des Radsports darstellen und sich über mehr als drei Wochen erstrecken, entfaltet sich bei den großen Eintagesrennen das unmittelbarere Drama. Es gibt große eintägige Rennen, die über den gesamten Kalender verstreut sind. Doch insbesondere im Frühling verdichtet sich die Action. Der Begriff Frühjahrsklassiker ist offen für Interpretation. Denn man kann unterschiedlicher Meinung darüber sein, wann der Frühling beginnt und endet. Darüber hinaus definieren verschiedene Experten auch unterschiedlich, was ein Klassiker ist und was nicht. Wir versuchen trotzdem, eine Einführung in die Frühjahrsklassiker zu geben. In unserer breiten Definition beginnen die Frühjahrsklassiker mit Omloop Het Nieuwsblad Ende Februar und enden mit Lüttich-Bastogne-Lüttich Ende April.
Saisonstart
Die Klassiker-Saison beginnt mit einem Eröffnungswochenende in Belgien. Das Wochenende umfasst Omloop Het Nieuwsblad am Samstag und Kuurne-Brüssel-Kuurne am Sonntag. Anschließend folgt Strade Bianche – ein moderner Klassiker, auf italienischem Schotter. Als nächstes findet das Rennen Paris-Nizza und Tirreno-Adriatico statt. Nach dieser Eröffnungszeit der Frühjahrsklassiker beginnt der Hauptteil der Saison: Mailand-San Remo bei den Männern und Trofeo Alfredo Binda bei den Frauen sorgt für italienisches Flair, das die Welt des Radsports in Atem hält. Nach Italien geht es nach Belgien, wo einige Klassiker ausgetragen werden. Es werden übrigens auch einige spannende Klassiker abgehalten, die sich zum Platzieren von Sportwetten anbieten.
Die E3 Classic läutet den Beginn der flämischen Karwoche ein und führt durch Gent-Wevelgem, Dwars door Vlaanderen und schließlich zur mächtigen Flandern-Rundfahrt. Letztere ist auch als Ronde Van Vlaanderen bekannt. Als nächstes wird in Frankreich gefahren. Paris-Roubaix ist das berühmteste französische Kopfsteinpflasterrennen, das auch als „Die Hölle des Nordens“ bekannt ist. Die Flandern-Rundfahrt und das Amstel Gold Race runden die Frühjahrsklassiker ab. Dies sind übrigens nur die größeren Highlights dieser Saisonphase. Denn zwischendurch finden auch noch viele weitere kleinere Frühlingsklassiker statt.
Voraussichtliche Termine der Frühjahrsklassiker für 2023
26. Februar Omloop Het Nieuwsblad Elite Frauen
26. Februar Omloop Het Nieuwsblad Elite
27. Februar Omloop van het Hageland
27. Februar Kuurne-Brüssel-Kuurne
1. März Le Samyn des Dame
2. März Le Samyn
5. März Strade Bianche Frauen
5. März Strade Bianche
12. März Miron Ronde van Drenthe
16. März Danilith Nokere Koerse Frauen
16. März Danilith Nokere Körse
16. März Mailand – Turin
17. März Grand Prix de Denain – Porte du Hainaut
19. März Mailand-Sanremo
20. März Trofeo Alfredo Binda – Comune di Cittiglio
23. März Oxyclean Classic Brügge-De Panne
24. März Oxyclean Classic Brügge-De Panne
25. März E3 Saxo Bank Classic
27. März Gent-Wevelgem in Flanders Fields
27. März Gent-Wevelgem In Flanders Fields
30. März Dwars Tür Vlaanderen Frauen
30. März Dwars Tür Vlaanderen
3. April Ronde van Vlaanderen – Tour des Flandres
3. April Ronde van Vlaanderen – Tour des Flandres
6. April Scheldeprijs vrouwen elite
6. April Scheldeprijs
10. April Amstel Gold Race
10. April Amstel Gold Race Ladies Edition
13. April De Brabantse Pijl – La Flèche Brabançonne
13. April De Brabantse Pijl – La Flèche Brabançonne
16. April Paris-Roubaix Damen
17. April Paris-Roubaix 1.UWT
20. April La Flèche Wallonne Féminine
20. April La Flèche Wallonne
24. April Lüttich-Bastogne-Lüttich
24. April Lüttich-Bastogne-Lüttich Frauen
Wer dominiert die Frühlingsklassiker?
Bei den Frauen gibt es eine Nation, die den Radsport ganz klar dominiert: die Niederländerinnen sind jedes Jahr die Favoritinnen bei den Rennen im Frühjahr. Anna van der Breggen, Chantal van den Broek Blaak, Annemiek van Vleuten, Marianne Vos und Demi Vollering sind nur einige der niederländischen Fahrerinnen, die man immer im Blick haben sollte. Die Dominanz der niederländischen Frauen in den vergangenen Jahren ist beeindruckend. Und wir sehen bisher keinen Grund, weshalb diese Dominanz auflösen sollte. Wir haben diese Dominanz schon im Jahr 2021 bestaunen können und auch im Jahr 2022 war die Situation nicht anders. Es kann durchaus sein, dass die ein oder andere Italienerin für eine Überraschung sorgt. Aber diese Ausnahmen werden sich mit aller Wahrscheinlichkeit auf wenige Einzelfälle beschränken.
Bei den Männern ist die Dominanz nicht ganz so stark ausgebaut wie bei den Frauen. Dies ändert aber nichts daran, dass auch hier die Niederländer eine wichtige Rolle spielen. Auch im Frühjahr 2023 werden die Niederländer wieder ein Wörtchen mitzureden haben. Mathieu van der Poel ist einer von vielen Niederländern, von dem wir viel erwarten. Es wird aber auch interessant zu beobachten sein, wie sich die Konkurrenz schlägt.