Schnell mal mit den Kids zum Einkaufen oder eine große Radtour am Wochenende? Wer kleine Kinder hat, schafft sich für solche Unternehmungen gerne einen stabilen und sicheren Fahrradanhänger an. Die Stiftung Warentest hat eine Reihe von gängigen Fahrradanhänger auf Herz und Nieren geprüft. Mit erstaunlichen, teilweise erschreckenden Ergebnissen: Nur drei Anhänger erhielten die Note ,,gut”, während fünf Anhänger ein ,,mangelhaft” kassierten. Überraschendes Fazit: Stabilität und Sicherheit haben ihren Preis, aber nicht jeder teuere Anhänger erfüllt automatisch alle wichtigen Kriterien
Die wesentlichen Testkriterien für Fahrradanhänger im Vergleich
Drei Einsitzer und neun Fahrradanhänger für zwei Kinder wurden von versierten Radfahrern in punkto Fahrverhalten, Fahrdynamik und Bremsen im Praxistest gründlich unter die Lupe genommen. Auch Feststellbremse und Schiebekomfort als Buggy flossen in die Bewertung ein. Montage und Transport waren weitere Testkriterien: wie einfach funktioniert das An- und Abkuppeln vom Fahrrad? Kann man die Kinder unkompliziert hineinsetzen und anschnallen? Gibt es eine verständliche Gebrauchsanleitung und kann der Buggy-Schiebegriff bei Bedarf in der Höhe verstellt werden?
Sitzkomfort und Sicherheit
Ganz wichtig für kurze und längere Touren im Straßenverkehr: Wie ist es um Sitzkomfort und Bewegungsfreiheit bestellt? Ist die Belüftung bei geschlossenem Verdeck ausreichend? Gibt es einen vernünftigen Regen- und Sonnenschutz? Sichtbarkeit sorgt Sicherheit beim Fahrradanhänger: die StVZO und DIN EN 15918 Punkt 6.14 machen hier konkrete Vorgaben, die von der Stiftung Warentest geprüft wurden. Gurtsystem, Kippsicherheit, Festigkeit der Deichsel und Faltmechanismus waren weitere Sicherheitskriterien.
Das unterscheidet die Testsieger
Klar überzeugen im Test konnte der Chariot Cross von Thule in allen verfügbaren Varianten: der Einsitzer für 815 Euro und der Zweisitzer für 900 Euro erhielten in punkto Sicherheit und Haltbarkeit sogar die Note “sehr gut”. Auch der etwa genauso teure Hamax Outback erhielt gute Noten und konnte vor allem durch seine robuste Fahrstabilität punkten. Andere Modelle in dieser Preisklasse wie der Croozer 1 und 2 und Burley D’Lite X sind mit mehr Vorsicht zu genießen: die Ergonomie und das Platzangebot wurden hier von den Testern nur mit ,,ausreichend” bewertet.
Genau hingeschaut und im Zweifel “Finger weg” von diesen Modellen
Einige Fahrranhänger fallen aufgrund einer hohen Schadstoffbelastung im Buggy-Schiebegriff und einigen Sicherheitsmängeln sogar durch. Froggy ist zwar mit 96 Euro der mit Abstand preisgünstigste Anhänger, aber laut Stiftung Warentest spart man hier am falschen Ende. Auch Point-Helmig Blue Bird, Prophete 2928 und die Ein- und Zweisitzer des Modells Kidgoo von Qeridoo kassierten im Test die Note “mangelhaft”..
Aus vielen Modellen wächst Ihr Kind zu schnell heraus
Ab einem gewissen Alter fahren Kinder natürlich lieber selbst. Trotzdem ist es praktisch, wenn Kin und Laufrad noch bequem in den Anhänger passen, wenn es einmal schnell gehen muss. Im Ergonomie-Test wird klar, dass viele Anhänger für Fünfjährige viel zu niedrig sind. Auch drei oder vierjährige Kinder haben bei manchen hochwertigen Modellen schon Probleme: wenn sie mit dem Po weit nach vorne rutschen, passen sie zwar hinein, aber ergonomisch gesund ist diese Haltung nicht. Falls Sie Ihr Kind länger im Anhänger transportieren möchten, sollten Sie sich für langen gemeinsamen Fahrspaß diesen Punkt im Testvergleich genauer anschauen.