Ob zum Einkaufen in die City oder für eine ausgedehnte Wandertour durch Wald und Flur: Eltern, die ihr Kind mit dem Rad mitnehmen wollen, legen Wert auf Komfort, Sicherheit und Fahrspaß. So haben sie die Wahl zwischen einem Kindersitz und einem Anhänger. Beide Varianten bieten Vorteile, aber auch gewisse Nachteile.

Kinder sitzen sowohl in einem Anhänger, als auch in einem Kindersitz – je nach Modell – ausgesprochen bequem. Für Mütter oder Väter kann jedoch das Radeln mit Anhänger vergleichsweise schwierig sein. In der Tat ist es für viele zunächst etwas gewöhnungsbedürftig: Auf engen Fahrradwegen, wenn Gegenverkehr naht oder beim Rangieren ist daher Vorsicht geboten, um die Spur optimal halten zu können.

Urbane Familienmobilität
Urbane Familienmobilität heute: ein belastbares Fahrrad mit E-Unterstützung, ein leicht koppelbarer Anhänger, witterungsangepasste Kleidung. Here we go!

Eine höhere Balance ist erforderlich, wenn Eltern ihren Sprössling auf einem Kindersitz von A nach B auf dem Fahrrad transportieren möchten. Die Radtour mit einem unruhigen Kind bzw. mit einem so genannten Zappelphilipp kann so gegebenenfalls zu einer Herausforderung werden. Dies gilt nicht nur auf geraden Strecken, sondern vor allem in schmalen Kurven oder wenn ein Wechsel auf die andere Straßenseite ansteht. Insbesondere bei langsamer Fahrt ist das Unfallrisiko relativ hoch.

Vorne oder hinten – eine sicherheitsrelevante Frage

eBike Kindersitz
Multicharger Mixte der Firma Riese & Müller

Bei der Auswahl eines Kindersitzes bieten sich so genannte Hinterradsitze an, aber auch Modelle, die vor dem Lenker fixiert sind, erfreuen sich großer Beliebtheit. Generell dürfen jedoch nur Kinder in einem Kindersitz mitgenommen werden, wenn sie bereits eigenständig sitzen und den Oberkörper sicher aufrecht halten können. Wie die Erfahrung zeigt, wird es für die lieben Kleinen in einem Kindersitz jedoch manchmal schon nach kurzer Zeit recht unbequem, weil sie ihre Sitzposition kaum verändern können.

Ob Fahrradsitz oder -anhänger – das gewünschte Modell sollte in jedem Fall den Normen DIN EN 14344 bzw. 15918 entsprechen. Kinder unter neun Monaten sollten nicht in einem Kindersitz mitfahren. Für sie sind mit Blick auf Sicherheit und Bequemlichkeit Fahrradanhänger empfehlenswert. Auch der höhere Sitz- und Liegekomfort spricht hier eine deutliche Sprache. Bei Bedarf können selbst Säuglinge in einem Anhänger mitgenommen werden.

Hinweis:
Nach der aktuellen Gesetzgebung beträgt das maximale Lebensalter für die Mitnahme von Kindern in einem Fahrradsitz sechs Jahre. Das zulässige Körpergewicht von 22 kg sollte nicht überschritten werden. In einem Fahrradanhänger dürfen Kinder schon im Alter von etwa neun Monaten bis sechs Jahren mitgenommen werden. Auch hierbei beträgt das zulässige Körpergewicht der Kinder 22 kg.

Kinderanhänger Anhänger erweisen sich vor allem bei längeren Radtouren als die praktischere Alternative. Die Jungen und Mädchen sitzen einfach entspannter, sie können spielen – und bei Bedarf auch schlafen. Überdies haben Eltern die Möglichkeit, zusätzliches Gepäck, Leckereien sowie nicht zuletzt das Lieblingsspielzeug ihres Nachwuchses unterzubringen. Ein weiteres Plus des Fahrradanhängers ist der sehr gute Wind- und Regenschutz.

Kindersitz oder Anhänger: Ein Vergleich lohnt sich

Im Vergleich zum Anhänger ist der Witterungsschutz bei einem Kindersitz zwar sehr gering. Dafür jedoch haben Eltern ihr Kind näher bei sich. Kindersitze lassen sich leicht montieren und – je nach Modell – sowohl vorne, als auch auf dem Gepäckträger eines Fahrrades anbringen. Die meisten Fahrradsitze “wachsen” mit, indem sie in ihrer Höhe und auch im Bereich der Fußhalterungen beliebig verstellbar sind. Zweifelsohne spielt beim Kauf auch der Kostenaspekt eine Rolle. So sind Kindersitze, verglichen mit Fahrradanhängern, deutlich günstiger in der Anschaffung.