Kettenantrieb

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Wer sich ein eBike kaufen möchte, sieht sich mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Modellen mit verschiedenen technischen Spezifikationen konfrontiert. Nicht nur die Frage nach dem Fahrradtyp ist entscheidend, sondern auch nach dem Antrieb. E-Bikes werden üblicherweise in zwei Ausführungen angeboten, mit Kettenantrieb und Riemenantrieb.

E-MTB
Vorteilhaft ist, dass Kettenantriebe mit Kettengangschaltungen kombiniert werden können

Worin unterscheiden sich die beiden Antriebsarten? Welche Vorteile und Nachteile hat ein Kettenantrieb im Vergleich zum Riemenantrieb?

Was ist ein Kettenantrieb?

Der Kettenantrieb ist bei allen Fahrrädern die am häufigsten verbreitete Antriebsmethode. Auch bei E-Bikes wird er eingesetzt. Das Kettensystem besteht aus einem großen hinteren Zahnrad und einem kleinen vorderen Zahnrad. Beide Zahnräder sind durch eine Kette verbunden, die über die Kurbel gedreht wird.

Der wichtigste Vorteil bei der Erfindung war der Umstand, dass der Fahrer in der Mitte zwischen beiden Rädern sitzen kann. Heutzutage ist diese Bauform von Fahrrädern natürlich Standard. Der Antrieb wird mit einer Gangschaltung verbunden, über die der Fahrer die Kraftübertragung regulieren kann. Beim Kettensystem wird die Kraft der Beine direkt auf das Hinterrad übertragen. Dieser Antrieb ist also ein Hinterradantrieb.

Die Vorteile dieses Antriebs sind die direkte und effiziente Kraftübertragung und die Möglichkeit, Reparaturen einfach durchführen zu können. Kettenantriebe sind außerdem preisgünstiger.

Was ist der Unterschied zwischen einem Kettenantrieb und einem Riemenantrieb?

Ein E-Bike mit Riemenantrieb ist ebenfalls mit einem vorderen und hinteren Zahnrad ausgestattet. Der Unterschied ist, dass anstelle einer Kette ein Riemen verbaut ist. Der Riemen besteht aus keilartigen Zähnen. Diese Konstruktion ersetzt den Zahnkranz sowie die Kette. Damit der Riemenantrieb funktioniert, muss der Riemen exakt an die Riemenscheiben angepasst werden. Der Riemen muss stets unter Spannung stehen. Vorteilhaft ist die geringere Reibung, da der Riemen direkt in die Riemenscheibe greift.

Der Riemenantrieb kann nicht mit einer herkömmlichen Kettenschaltung betrieben werden, üblicherweise wird er mit einer Nabenschaltung verbunden. Diese befindet sich im Hinterrad des Bikes.

Die wichtigsten Vorteile und Nachteile von Kettenantrieb und Riemenantrieb

Im Vergleich zum Kettenantrieb ist der Riemenantrieb haltbarer. Der Riemenantrieb zeichnet sich durch eine längere Nutzungszeit aus. Im Durchschnitt lassen sich Fahrräder mit Riemensystem etwa 20.000 km länger fahren als Fahrräder mit Kettensystem. Vorteilhaft ist, dass Kettenantriebe mit Kettengangschaltungen kombiniert werden können, während bei Bikes mit Riemenantrieb die deutlich teurere Nabenschaltung zum Einsatz kommen muss.

Kettenantrieb E-Bike
Der Kettenantrieb wird mit einer Gangschaltung verbunden, über die der Fahrer die Kraftübertragung regulieren kann. www.pd-f.de / Paul Masukowitz

Kettenantriebe müssen regelmäßig gewartet, gereinigt und geölt werden, dieser Arbeitsaufwand entfällt bei der Riemenschaltung, da der Riemen weniger Schmutz anfällig ist. Bei einem Defekt kann ein Kettenantrieb aber einfach und kostengünstig repariert werden, was bei einem Riemenantrieb so nicht möglich ist.

Der Kettenantrieb ist schwerer und sorgt so für ein höheres Eigengewicht des Bikes, bei einem ohnehin im Vergleich schwereren eBike fällt der Unterschied allerdings nicht ins Gewicht. Der wichtigste Unterschied für Käufer liegt sicher im Anschaffungspreis. Zwar ist der Kettenantrieb nicht ganz so wartungsarm und langlebig, dafür sind eBikes mit Kettenantrieb aber im Vergleich deutlich günstiger als Modelle mit Riemenantrieb.