Bei der Schaltung unterscheiden sich E-Bikes und Pedelecs nicht von regulären Fahrrädern. Zwei Gangschaltungssysteme sind daher dominant: die Naben- und die Kettenschaltung. Andere Formen wie die Tretlagerschaltungen oder Automatikschaltung, Kick-Shift oder die stufenlose Schaltung sind zwar ebenfalls vorhanden, allerdings zu sehr geringen Anteilen. Welche Unterschiede es zwischen den Schaltungen gibt, verrät dieser Überblick.
Die Kettenschaltung und ihre Funktionsweise
Die häufigste und bekannteste Art der Gangschaltung ist die Kettenschaltung. Die Kettenschaltung ändert beim Schalten die Übersetzung zwischen Hinterrad und Tretkurbel. Erreicht wird dies durch unterschiedliche Zähnzahlen auf den unterschiedlichen Zahnrädern. Die Kette wechselt hier ganz einfach das Zahnrad. Springt die Kette beim Schalten oder nach einem Unfall, so lässt sich diese ganz leicht wieder einsetzen. Durch den einfachen, mechanischen Aufbau können Eingriffe leicht händisch gemacht werden. Außerdem ist die Funktionsweise der Kette leicht zu verstehen und die Schaltung hat nur ein geringes Eigengewicht. Allerdings ist die Kette anfällig für Schmutz und kann schneller verschleißen als innere Gangschaltungen. Die nötige Kraftreduktion während des Schaltvorgangs ist nur für sehr ungeübte Radfahrer ein Problem.
Die Nabenschaltung als innen liegende Alternative
Im Inneren der Hinterradnabe befindet sich die Nabenschaltung, ein ebenfalls sehr weit verbreitetes Schaltsystem. Durch die innere Lage ist die Nabenschaltung weniger anfällig für Verunreinigungen oder Sturzschäden. Dafür wiegt sie mehr als die Kettenschaltung. Gerade beim Pedelec fällt dies jedoch kaum ins Gewicht. Da die Schaltung in der Radnabe erfolgt, können breitere Ketten eingesetzt werden. Dies kann die Lebensdauer der Kette erhöhen. Zudem ist der Übersetzungsbereich geringer als der der Kettenschaltung. Auch ein Schalten im Stand ist mit der Nabenschaltung möglich, um etwa einen leichteren Gang zum Antreten zu wählen.
Kompatibilität und exotische Schaltsysteme
Wenngleich bei E-Bikes alle Schaltungen herkömmlicher Räder ohne Unterstützung zu finden sind, gibt es gewisse Grenzen bei der Kompatibilität zwischen Schaltung und Antriebsform. Befindet sich der Antrieb in der hinteren Radnabe, so kann ausschließlich eine Ketten- oder Tretlagerschaltung implementiert werden. Für Ketten- oder Nabenschaltungen gilt, dass diese beide mit Mittelmotor kompatibel sind. Ein Mittelmotor schließt jedoch eine Tretlageschaltung aus. Die einzige Wahl des Antriebs, die mit allen Radschaltungssystemen funktioniert, ist theoretisch der Frontnabenantrieb. Dieser kommt jedoch nur sehr selten zum Einsatz, da der Frontantrieb für E-Bikes nicht zeitgemäß ist. Zusätzlich entsteht hier ein für Radfahrer kaum gewohntes Fahrverhalten sorgt.