E-Bikes erfreuen sich heutzutage immer größerer Beliebtheit. Daher entschließen sich mittlerweile auch viele traditionelle Biker dazu, auf das elektrisch betriebene Gefährt umzusteigen. Dabei ist es besonders wichtig, dass Sie Ihr Fahrrad unter Kontrolle haben und sich die richtige Technik aneignen – nur so sind Sie dazu in der Lage, das Gefährt auch bei hohen Geschwindigkeiten zu beherrschen. Folgende Tipps sollten Sie befolgen, wenn Sie mit Ihrem neuen E-Bike die Straßen sicher erobern wollen.

Werfen Sie einen Blick auf Rad und Betriebsanleitung

eBike-Pedelec
Das Pedelec wird umgangssprachlich auch eBike genannt www.flyer-bikes.com | pd-f

Bevor Sie sich auf Ihr E-Bike schwingen, ist es wichtig ein längerer Blick in die Betriebsanleitung zu werfen. So können Sie sich mit den wichtigsten Funktionen Ihres Gefährts vertraut machen. Auch dem Rad selbst sollten Sie vor der ersten Ausfahrt genaue Beachtung schenken. Nehmen Sie dabei sowohl die Ausstattung als auch die wichtigsten Funktionen unter die Lupe. Von der Fahrtechnik her ist das E-Bike mit einem herkömmlichen Fahrrad zu vergleichen – allerdings kommt bei erstgenanntem Gefährt aufgrund des elektrischen Antriebs ein so genannter “Schub” hinzu. Um sich an die Beschleunigung zu gewöhnen, sollten Sie das E-Bike in verkehrsberuhigten Zonen bei einer niedrigen Unterstützungsstufe Testen. Anfänger können außerdem von Fahrtechnik-Kursen profitieren – angeboten werden diese von örtlichen Fachhändlern oder Fahrrad-Clubs.

Unfälle durch vorausschauendes Fahren vermeiden

Vor allem S‐Pedelec‐Fahrer die jenseits der 30 erreichen, ist vorausschauendes Fahren wichtig. Es geht hier darum, dass Sie Situationen richtig einschätzen, um rechtzeitig reagieren zu können. Oft assoziieren andere Verkehrsteilnehmer mit dem Anblick eines Fahrrads niedrige Geschwindigkeiten. So kann es leicht passieren, dass ein Fußgänger die Situation falsch einschätzt und vor Ihnen plötzlich die Straße überquert. Auch Autofahrer glauben bei einem herannahenden Pedelec womöglich, dass Sie noch ausreichend Zeit haben, um sich einzufädeln. Einem Unfall können Sie entgegenwirken, wenn Sie beim Fahren für andere Verkehrsteilnehmer mitdenken. Es gilt hierbei, den Kopf vom Vorderrad zu lösen und den Blick so stets in Fahrtrichtung zu lenken. So müssen Sie bei einer Kurve nicht nur Ihr Gesicht, sondern Ihren gesamten Oberkörper in Kurvenrichtung drehen. Auf diese Weise können Sie auch enge, verwinkelte Straßen problemlos meistern.

Auch das Bremsen will bei einem E-Bike gelernt sein. Da nicht nur die Durchschnittsgeschwindigkeit, sondern gleichermaßen das Gewichts des elektrisch betriebenen Fahrrads oft höher als bei herkömmlichen Rädern ausfallen, muss eine stete Bremsbereitschaft gegeben sein. Des Weiteren sollten Sie dazu imstande sein, eine Vollbremsung sauber durchzuführen. Zunächst einmal gilt es, ein Gefühl für das Bremsverhalten des E-Bikes zu bekommen. Blockieren Sie dafür auf einer geraden Strecke bewusst das Hinterrad. Bei sehr starkem Bremsen kann es nämlich passieren, dass dieses ausbricht. Bei einem solchen Szenario können Sie die Bremse einfach kurz lockern, um das Rad wieder in die vorgesehene Spur ziehen zu lassen. Damit eine Vollbremsung wirklich effizient ist, müssen Sie Vorder- und Hinterrad gleichzeitig einsetzen. Im Vorfeld müssen Sie sich darüber im Klaren sein, mit welchem Hebel Sie welche Bremse aktivieren. Besondere Vorsicht ist bei der Vorderradbremse geboten. Diese weist zwar einerseits die größte Verzögerungskraft auf, andererseits kann ein zu starkes Betätigen dazu führen, dass Sie aus dem Sattel fliegen. Idealerweise ermitteln Sie die richtige Dosierung durch regelmäßiges Üben auf einer sicheren Strecke. Am effektivsten ist eine Vollbremsung dann, wenn zwei Drittel der Bremskraft über die Vorderradbremse übertragen wird. Bedenken Sie außerdem, dass der Bremsweg durch Witterungsbedingungen wie Regen und Eis beeinflusst wird – passen Sie Ihr Fahrverhalten daher entsprechend an.

Schulen Sie Ihr Gleichgewicht

E-Bike Gleichgewicht schulen
www.pd-f.de / Sebastian Hofer

Mit einem E-Fahrrad werden Sie nicht nur bei hohen Geschwindigkeiten unterwegs sein. Im Straßenverkehr gehört gemächliches und gar langsames Fahren für viele Biker zur Tagesordnung. Sind Sie nicht geübt, kommen Sie bei einem gezügelten Tempo schnell ins Wackeln. Diesem Szenario können Sie durch gezieltes Training Ihres Gleichgewichts leicht entgegenwirken. Spurtreues Fahren üben Sie am besten auf einer leicht abschüssigen Strecken. Reduzieren Sie dabei schrittweise Ihre Geschwindigkeit, während Sie stets versuchen, Ihre Spur zu halten. Drohen Sie zu kippen, sorgen Sie mit einem leichten Tritt ins Pedal erneut für Stabilität. Bei niedrigen Geschwindigkeiten können Sie das Straucheln durch das Verlagern Ihres Körpergewichts in Richtung Vorbau vermeiden. Des Weiteren sollten Sie bedenken, dass auch Gepäck einen Einfluss auf das Fahrverhalten bei langsamem Tempo haben kann. Aus diesem Grund lohnt es sich, gemächliches Fahren auch mit einem voll beladenen E-Bike zu trainieren.