Die Erforschung und Weiterentwicklung im Bereich des E-Bikes lohnt sich für Hersteller, da der Markt boomt. Mit dieser Entwicklung gehen zahlreiche Änderungen speziell bei den Anbietern für Motoren einher. Verbraucher haben die Qual der Wahl.

Ein drehbarer Mittelmotor des Herstellers Bosch? Längst keine Seltenheit mehr in Sachen E-Bike. Vor allem in den E-Mountainbikes werden die die Bosch CX Motoren immer häufiger verbaut. Auf der Eurobike 2018 präsentierte Haibike Flyon ist das erste E-MTB des Herstellers, das nicht von einem Bosch- oder Yamaha-Motor angetrieben wird. Hierbei setzt Haibike beim neue E-Bike-Flaggschiff auf einen Motor der Motorenschmiede TQ Systems aus Seefeld . Neben Antrieben der großen Marken Yamaha und Bosch soll der TQ E-Bike-Motor den Markt neu aufmischen und für noch mehr Komfort und vor allem Leistung beim Fahren eine E-Bikes sorgen. Generell gibt es massig viele Produzenten für E-Bikes, aber nur weniger Hersteller spezieller Motoren für diese Räder.

Alternativen zu Bosch und Co. auf dem Vormarsch

Sowohl Verbraucher als auch Hersteller wünschen sich mehr Auswahl bei den Motoren für moderne E-Bikes. Zukünftig soll es nicht mehr dabei bleiben, dass sich ein oder maximal zwei große Hersteller den Markt teilen. Vielfalt ist gefragt und diese lässt nicht mehr lange auf sich warten. Vor einigen Jahren gab es noch nicht viele Modelle am Markt und das Fahren eines E-Bikes galt eher als exotisch, denn als vollkommen normal. Doch mit der stetig wachsenden Nachfrage steigt auch der Wunsch nach mehr Individualität. Die Ansprüche an einen adäquaten Motor für das eigene E-Bike haben sich geändert. Der Motor soll individuellen Anwendungsfällen genügen. Diese ändern sich nun einmal radikal, je nachdem, ob vor allem im Gelände, in der Stadt, besonders schnell oder eher langsam gefahren wird.

Verschiedene Antriebsmodelle werden im Rahmen der Produktlinie Brose Drive angeboten – diese Firma wagt einen Vorstoß und will mit Motoren von Bosch und Yamaha gleichziehen. Die Antriebe der Firma Brose sollen vor allem ein möglichst natürliches Fahrgefühl ermöglichen. Zu diesem Zweck setzt der Hersteller in erster Linie auf eine leise sowie sensible Funktion. Mit einer speziellen Freilufttechnologie wird es möglich, das E-Bike wie ein normales Fahrrad zu fahren. Das ist in der Vergangenheit selten ganz ohne Motor und ohne zusätzlichen Widerstand beim Treten möglich.

Der Erfolg des E-Bikes

Der erste Mittelmotor stammte von der Firma Panasonic und kam bereits im Jahr 1996 zum Einsatz. Kurz nach der Entwicklung wurden von der Marke Flyer die ersten Bikes vertrieben, welche diesen Motor mitbrachten. Der große Erfolg blieb damals offensichtlich aus – dennoch trägt die Zusammenarbeit der beiden großen Firmen auch heute noch Früchte. Auch im Jahre 2019 sind die Hersteller der E-Bikes und die Hersteller der speziellen Motoren eng miteinander verbandelt. Eine Zusammenarbeit ist unerlässlich, um stimmige Konzepte zu entwickeln und umzusetzen. Große Hersteller sind inzwischen dazu übergegangen, gleich mit verschiedenen etablierten Herstellern für Motoren zusammenzuarbeiten. Anders lässt sich die hohe Nachfrage kaum noch ausgleichen. Ganz sicher hat keiner der Hersteller etwas gegen den neuen Trend hin zu mehr Vielfalt im Hinblick auf Motoren einzuwenden.

Für welchen Motor sich Fahrer letztlich entscheiden, hängt vor allem von individuellen Vorlieben ab. Während manche Menschen lieber das Fahrgefühl mögen, dass dem normalen Radfahren entspricht, lieben andere das typische Gefühl der elektrischen Unterstützung. Generell sind die großen Anbieter der E-Bikes erpicht darauf, mehr Vielfalt bieten zu können. Individuell angefertigte Motoren sind keine reine Zukunftsmusik mehr. Inzwischen werden sogar speziell Motoren für die Hinterradnabe angeboten. Diese sind zum Beispiel für Reiseradfahrer attraktiv. Da der Bereich E-Bike sich aktuell stark im Wachstum befindet, sind sich Kenner einig: In naher Zukunft werden viele innovative Firmen von diesem Markt angezogen. In der Folge wird die Vielfalt im Hinblick auf die Motoren weiter wachsen.

Aktuell gibt es bereits ausgefallene Designs, wie zum Beispiel verschiedene Modelle, die mit einem speziellen Druckgussverfahren und dem Einsatz von Magnesiums hergestellt werden. Diese Motoren sind leichter und leistungsstärker. Selbstverständlich gibt es bei solch großen Ambitionen auch Anbieter, die über das Ziel hinausschießen. Mittelmotoren haben im Hinblick auf die Leichtigkeit und Leistung klare Grenzen – ganz gleich, wie stark die Motoren optimiert werden. Unter anderem wurde kürzlich an speziellen Motoren geforscht, die sich zusammenfalten lassen. Was im ersten Moment spannend und vor allem praktisch klingt, hat sich in der Praxis als nicht umsetzbar erwiesen. Dennoch werden die Hersteller nicht müde, immer neues auszuprobieren. Das Sortiment starker Motoren für das E-Bike wird daher zukünftig noch weiter ausgebaut werden.