Sondors Fold Mini
Optisch kann sich das Sondors Mini Fold durchaus sehen lassen

Gute Pedelecs sind nicht gerade günstig. Dies gilt insbesondere für qualitativ hochwertige Modelle mit edlem Design, bei denen der Akku im Rahmen integriert ist. Unter 2000 Euro sind in der Regel keine ansprechenden Angebote zu finden. Eine Ausnahme ist jedoch das Sondors Fold Mini aus der Manufaktur des Herstellers Sandors. Das in den USA entwickelte und in China produzierte Pedelec ist für rund 1000 Euro erhältlich

Wenn man den Fold Mini über den Online-Direktvertrieb bestellt, muss man jede Menge Geduld mit sich bringen. Es kann nämlich bis zu drei Monate dauern, bis die kostenlose Lieferung vor der Haustür ist. Anschließend muss man sich auch etwas bei der Endmontage gedulden, bei der auch ein gewisses Maß an handwerklichem Geschick vorausgesetzt wird. Doch in einem Online-Video, welches auch in deutscher Sprache erhältlich ist, findet man wertvolle Hinweise für die korrekte Montage. Bereits bei dem Zusammenbau bekommt man einen ersten Eindruck von der Qualität des Pedalecs. Obwohl sich keine Komponenten namhafter Zulieferer finden, wirkt die Verarbeitung sehr akkurat und präzise. Mit seinem roten Einhornrahmen, den Minirädern in Cross-Look und einem interessanten Design erhebt sich der Fold Mini aus der Masse an erhältlichen E-Bikes.

Innovativer Faltmechanismus

Wenn man von einer Klingel absieht, verfügt der Mini-Flitzer über alle Nötigen Voraussetzungen für den Einsatz im Straßenverkehr. Im Lieferumfang finden sich ein elegantes Lenkerdisplay sowie Akkuleuchten, die sich per USB aufladen lassen. Außerdem ist ein stabiler Klappständer dabei, Gepäckträger oder Schutzbleche lassen sich jedoch nicht nachbestellen. Ein Alleinstellungsmerkmal des Flitzers ist sein innovativer Faltmechanismus. Das Rahmenrohr lässt sich in der Mitte aufklappen, wodurch eine einfache Handhabung des Pedelecs gewährleistet ist. Zusätzlich lassen sich noch Pedale und Lenker eng an den Rahmen klappen. Obwohl der Faltvorgang relativ einfach ist, ist das zusammengeklappte E-Bike doch recht schwer. Schnell und einfach mit einer Hand tragen oder in den Bus einladen ist aufgrund der Größe und 20 Kilogramm Gewicht für zierliche Personen kaum möglich. Für die Mobilität in Großstädten finden sich auf jeden Fall praktischere Alternativen. Doch die Möglichkeit den Fold Mini zu falten, erlaubt es, den Pedelec kompakt in der Wohnung, auf dem Balkon, im Keller oder im Kofferraum aufzubewahren.

Ungewöhnliche Sensor-Abstimmung

Der Fold Mini ist mit einem 250 Watt starken Nabenmotor von Bafang ausgestattet, sodass auf ebenen Strecken die maximale erlaubte Geschwindigkeit von 25 km/h schnell erreicht ist. Bei Gegenwind und bei Steigungen geht der Schwung allerdings relativ schnell verloren. Das Pedelec ist kein Gipfelstürmer, weswegen man manchmal mit Beinkraft ein wenig nachhelfen muss, was dank der Ein-Stufen-Übersetzung auch problemlos klappt. Da jedoch alternative Übersetzungen fehlen, kann es schnell nervig werden, wenn man über längere Strecken mit hoher Trittfrequenz unterwegs ist. Um dieses Problem zu minimieren hat der Hersteller eine ungewöhnliche Sensor-Abstimmung implementiert, was jedoch nicht immer so gut klappt, wie man es sich vorgestellt hatte. Wenn man mit der Höchstgeschwindigkeit fahren möchte, ist eine ruhige Beinarbeit völlig ausreichend, sodass kein erheblicher Kraftaufwand nötig ist. Allerdings erscheint der Bewegungsablauf dabei etwas leichtgängig und künstlich. Hier wäre eine bessere Sensor-Abstimmung mit einer längeren Übersetzung wünschenswert. Der Mini-Flitzer wird mit einer Daumengas-Funktionalität ausgeliefert, die jedoch in Deutschland nicht erlaubt ist, sodass man auf diese Funktion im Straßenverkehr verzichten muss.

Etwas enttäuschend ist die Leistung des Akkus. Obwohl das Pedelec mit fünf Unterstützungsstufen ausgestattet ist, werden die meisten Fahrer die Einstellung mit der maximalen Motorkraftunterstützung nutzen. In diesem Fall bietet der Fold Mini mit voller Batterieladung eine maximale Reichweite von 20 Kilometer. Dies sollte jedoch kein allzu großes Problem darstellen, da das Pedelec von Sonders ohnehin nur für kürzere Strecken ausgelegt ist. Mario Hommen/SP-X