Draufschwingen und los. Das gilt beim E-Bike nach mindestens einer gründlichen Testfahrt. Nach der langen Winterpause sollten die Radlerinnen und Radler das Pedelec gründlich überprüfen und es bei der ersten Fahrt erst einmal langsam angehen lassen.
Nach dem Winter sicher auf den Sattel
Es gibt Radler, die auch im Winter mit E-Bike unterwegs sind. Für die meisten Leute hat während der kalten Jahreszeit das E-Bike eine Pause. Mit dem ersten Frühlingserwachen soll es dann wieder losgehen auf dem Zweirad. Aber Vorsicht! Direkt draufspringen und losradeln, das birgt gerade beim motorisierten Fahrrad Gefahren. Nach monatelanger Pause ist der Mensch ein wenig aus der Übung. Radfahren verlernt zwar niemand, aber mit dem E-Bike sollten Nutzer nach dem Winter erst einmal langsamer an den Start gehen. Es gilt erst wieder das richtige Fingerspitzengefühl für das Zweirad mit Motor zu bekommen. Reaktion und Bremsen sind manchmal ebenso zur Ruhe gekommen wie das Rad. Mit seinen maximal 25 km/h ist das E-Bike schneller unterwegs, zudem ist es schwerer und hat einen längeren Bremsweg als das herkömmliche Fahrrad. Die eigene Aufmerksamkeit sollte erst wieder entsprechend “auf scharf” gestellt werden. Das gilt ganz besonders für ältere E-Bike-Nutzer und für Menschen, die nach längerer Krankheit wieder aufsteigen. Ideal ist es, nach dem Winter erst einmal eine kleinere Fahrt in weniger belebter Umgebung zu unternehmen und vor allem mit geringerem Tempo unterwegs zu sein. Wer dann spürt, dass er alles wieder gut im Griff hat, kann die nächsten großen Frühlingstouren mit dem Pedelec sicher genießen.
E-Bike nach dem Winter gründlich überprüfen
Jedes Fahrrad sollte nach der Winterpause und anderen langen Pausen erst einmal gründlich überprüft werden. Beim E-Bike sind dabei mehr Prüfkriterien zu beachten als beim einfachen Fahrrad. Besondere Beachtung ist dem Akku zu schenken. Der sollte übrigens nie eine totale Pause machen. Das birgt die Gefahr der Tiefenentladung und der Akku ist hin. Während langer Pause sollte der Akku bei tiefem Ladestand wieder aufgeladen werden. Ein hilfreiches Zubehör ist ein Akku-Prüfgerät, mit dem sich der Akku gut kontrollieren lässt. Für lange Ruhepausen sollte der Stecker mit Kontaktfett eingesprüht werden, um Korrosion zu verhindern. Die Reifen müssen nach langen Ruhepausen unbedingt geprüft werden. Stimmt das Profil noch? Gibt es vielleicht irgendwo Schadstellen wie poröse Stellen oder einen kleinen Riss? Stimmt der Reifendruck? Beim E-Bike ist er mit 5 bis 6 Bar höher als beim herkömmlichen Fahrrad. Auch das Tretlager sollte kontrolliert werden. Meist ist es nach langen Pausen erforderlich die Muttern nachzuziehen. Wer wirklich sichergehen will, kann das E-Bike bei einer Werkstatt überprüfen lassen. Die kleine Investition für den Blick vom Fachmann lohnt sich.
Senioren – Pausen nicht unterschätzen
Im Winter hatte alles eine langsamere Gangart. Viele Senioren freuen sich auf den Frühling, wenn es endlich wieder per E-Bike in die Natur gehen kann. Aber gerade der ältere Körper braucht für die Frühlingsaktivität etwas Anlaufzeit. Auf dem E-Bike unterwegs zu sein ist eine tolle Alternative zum ständigen anstrengenden Treten auf dem Fahrrad. Dafür sind noch höhere Aufmerksamkeit und Konzentration gefordert. Das spielt sich oft nicht von heute auf morgen ein. Die Gelenke sind anfangs oft nicht so mobil wie vor dem Winter. Senioren, deren E-Bike im Winter lange dauergeparkt war, sollten anfangs kleinere Fahrten bei sehr gemäßigtem Tempo unternehmen. Zu unterschätzen ist auch nicht, dass die krassen Wetterwechsel im Frühling den älteren Organismus stärker belasten. Es gilt nicht nur das E-Bike im Frühling zu testen, sondern auch die eigene Beweglichkeit und Reaktionsgeschwindigkeit. Der Testrunde auf einem ruhigen Platz oder einer wenig belebten Straße sollten gemäßigte Spazierfahrten folgen, bevor wieder an die schönen langen Touren des Vorsommers angeknüpft wird. So geht es sicher und mit Spaß in den neuen E-Bike-Sommer. dw/pd‐f/hdk