Der ADAC hat in einem aktuellen Test die deutschen Städte hinsichtlich gefährlicher Verkehrsbereiche durchleuchtet. Für Radfahrer gelten die Bewältigung von Ausfahrten und Kreuzungen als kritische Situationen, in denen vermehrt Unfälle passieren. Zehn deutsche Städte wurden auf typische Mängel hin untersucht, wobei die Hansestadt Kiel hierbei die besten Ergebnisse der Untersuchung einfuhr.

Die Testergebnisse des ADAC

Der ADAC hat insgesamt 120 Testrouten in zehn deutschen Städten überprüft und kam zu dem Ergebnis, dass jede achte Radroute eine Gefahr für die Radler beinhaltet. Positiv ist hingegen, dass knapp ein Drittel der Routen die Note “sehr gut” erhielten. Die Städte im Gesamtbild haben Noten zwischen sehr gut bis ausreichend eingefahren, doch wurden zahlreiche Problemrouten aufgedeckt.

Gefahrentest für Radfahrer Die Ergebnisse zwischen den Städten fielen sehr unterschiedliche aus. Ein hervorragendes Bild bescheinigt der ADAC der Stadt Kiel. Von elf Teststrecken wurden alle als gut oder sehr gut bezeichnet. Ähnlich gut sieht es in Hannover aus. Mainz und Saarbrücken zählen ebenfalls zu den ungefährlichen Städten für Radfahrer. Schwache Testergebnisse erhielt Bremen. In der Hansestadt wurden nur 30 % der Radstrecken als gut befunden. Besonders gefährlich wird es für Radfahrer in Wiesbaden und Dresden. Mehr als ein Viertel der Radstrecken in den beiden Städten wurden als mangelhaft bis sehr mangelhaft bezeichnet.

Gängige Gefahrensituationen

Der Automobilclub hat während seiner Testfahrten ein Augenmerk auf Kreuzungen und Ausfahrten gelegt. Kritisch vermerkt wurden dabei fehlende Radwegemarkierungen, ein Fehlen von Mittelinseln zum Überqueren der Straßen, eine unübersichtliche Einsicht für Autofahrer auf Radwege und zu weit abgesetzte Radwege. Außerdem gehörten irreführende Fahrbahnbeläge, die dem Autofahrer eine Vorfahrt suggerieren, zu den negativen Punkten während der Testfahrten.

Kreutzung Rafdfahrer
Nach Ansicht des ADAC könnte eine solche Kreuzung die Sicherheit für Radfahrer erhöhen

Der ADAC rät für verbesserte Testergebnisse zu mehr Investitionen in die Verkehrsführung von Radwegen in den Städten. Auffällige Fahrbahnmarkierungen oder Poller in Kreuzungen, die ein Zuparken verhindern, sind Empfehlungen des Automobilclubs. Außerdem sollten Radwege aufgepflastert werden, wodurch diese besser erkenntlich sind. Im Bereich von Kreuzungen ist es zudem empfehlenswert, dass sich die Haltelinien der Radwege drei Meter vor der Haltelinie der Autos befinden. Hierdurch haben Fahrradfahrer einen Vorsprung und werden nicht mehr übersehen.